Wie fast überall im Schwäbisch-Alemannischen feiert man auch in Talhausen schon seit langer Zeit Fasnet. Leider lässt es sich heute kaum mehr feststellen, wann genau in Talhausen das Narrentreiben begonnen hat. Fest steht aber, dass schon in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg in den Gasthäusern Kappenabende mit närrischen Aufsagen stattfanden. Ein beeindruckendes Fasnets-Foto von 1934 zeigt eine bunt gemischte Fasnetsgruppe von beinahe 50 Personen. Man darf annehmen, dass sich der ganze Umzug, der von Obermüller August Schönborn angeführt wurde, dem Fotografen stellte. Bereits 1935 wurden in Talhausen die ersten größeren Fasnetsumzüge abgehalten.
Da die Beteiligung am närrischen Treiben recht groß war, organisierten der damalige Lehrer Rudolph und der Rosenwirt August Kauth, Narrenkleider aus Rottweil und Oberndorf. Außerdem wurde die Anfertigung neuer Narrenkleider angeregt, aus dieser Zeit befindet sich noch ein Benner-Rössle mit Holzlarven und eine alte Wolfslarve im Besitz der Narrenzunft Talhausen. Die vielen jungen Leute, die damals in der Kunstmühle beschäftigt waren, trugen dazu bei, dass es während der ganzen närrischen Zeit nie an Akteuren mangelte. Doch leider brach der 2. Weltkrieg aus und die Narretei hatte ein Ende. 1947 aber wurde dann von einigen Leuten die Narrenzunft wieder auf die Beine gestellt. Seit damals gelang es der Narrenzunft jedes Jahr einen Klatschabend und einen Historischen Narrensprung zu veranstalten.
Bei den Umzügen trugen die Elferräte damals blaue und rote Samt-Umhänge und dazu eine bunte Narrenkappen. Heute bemüht sich die Narrenzunft Talhausen darum, die Gestaltung der Fasnet an die alten Traditionen anzulehnen. Beim Klatschabend 1997 stellte der Elferrat sein neues Häs vor, die einen Müller darstellen. Ein original Rottweiler Bennerrössle ist das älteste Kleidle und der ganze Stolz der Zunft. 1998 wurden von der Zunft zwei neugeschaffene Narrenkleider vorgestellt. Ein Weißnarr genannt: Mille-Kneacht ( Müllers – Knecht ) . Seit dieser Zeit besitzt die Zunft auch einen eigenen Narrenruf „ Mille – Kneacht“. Beim Weißnarr und auch beim Elferratskleid wurde großen Wert auf die Verbundenheit zur Kunstmühle gelegt. Die Mühle hat ja auch die Geschichte der Talhausener Bevölkerung durch einige Jahrhunderte hindurch wesentlich geprägt.
Das zweite neugeschaffene Narrenkleid ist der Talhausener Wolf. Diese Traditionsfigur war schon immer bei den Umzügen in Talhausen seit den 30ger Jahren als Einzelfigur zu sehen. Im Jahre 2002 ist eine weitere Narrenfigur, der schwarze Leitwolf als Einzelfigur hinzugekommen.Der Besitz eigener Narrenkleider machte es ab diesem Zeitpunkt auch möglich, sich als Narrenzunft auch außerhalb der Ortsgrenzen zu präsentieren. Seit 1999 ist der Elferrat bestrebt einmal im Jahr bei einem Umzug einer Gastgeberzunft in der näheren oder weiteren Umgebung, komplett mit Däfelebua, Benner-Rössle, Elferrat, Musikkapelle und den beiden Narrenfiguren Millekneacht, Talhausener Wolf angeführt vom Leitwolf, mitzuwirken.Die Musikkapelle Trichtingen begleitet die Zunft schon seit vielen Jahren bei ihren Auswärtsauftritten. Für diese freundschaftliche Beziehung und die professionelle musikalische Gestaltung unserer Auftritte ist der Elferrat nach wie vor sehr dankbar. Bei einer Einwohnerzahl von 170 Personen ist heute die Narrenzunft Talhausen e.V. stolz auf einen Mitgliederstand von 240 Mitgliedern.
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